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In unserer Arbeit betreuen wir immer wieder Paare, die nach erfolgloser künstlicher Befruchtung zu uns kommen. Des öfteren sind wir mit Frauen im Gespräch, die überlegen, in die Kinderwunschklinik zu gehen. Hier stellen wir die wichtigsten Fakten zum Thema künstliche Kinderwunschbehandlung vor.
Die Erfolgschancen, ein gesundes Baby zu bekommen, hängen stark von den persönlichen Voraussetzungen ab – etwa von der Art der Fruchtbarkeitsstörung, der Dauer der ungewollten Kinderlosigkeit oder dem Alter der Frau und des Mannes.
Auch seelische Aspekte und die Frage, für wieviele Behandlungen man sich entscheidet, spielen für den Erfolg eine Rolle. Leider endet auch nicht jede eingetretene Schwangerschaft mit der Lebendgeburt eines Kindes. Es können Probleme auftreten, zum Beispiel eine Eileiterschwangerschaft. Nicht wenige Frauen erleiden auch eine Fehlgeburt.
Situation in Deutschland/Zahlen
- 831 IVF- oder ICSI-Behandlungen wurden in Deutschland 2015 durchgeführt.
- bei nahezu jedem dritten Transfer kam es zu einer Schwangerschaft (32,2 %).
Das Eintreten einer Schwangerschaft bedeutet nicht die Geburt eines Babys, da es auch immer noch zu Fehlgeburten kommen kann!
- von 95 Prozent der Schwangerschaften kennen wir das Ergebnis: Dreiviertel aller Schwangerschaften führen zur Geburt.
- jede fünfte Schwangerschaft endet in einer Fehlgeburt.
- 78 Prozent Einlingen stehen 21 Prozent Zwillingen und nur 0,6 Prozent Drillingen gegenüber.
Sieht man sich diese Zahlen an, wird schnell klar, dass der Weg zum Wunschkind nicht so einfach ist.
Nur bei jedem dritten Transfer kommt es überhaupt erst zu einer Schwangerschaft.
Konkret: das Paar muss dreimal eine Stimulation mit Eizellgewinnung und Transfer über sich ergehen lassen, um überhaupt schwanger zu werden. Von diesen ca. 30 Prozent führen nur ¾ zur Geburt eines Babys! Also ungefähr jede fünfte Schwangerschaft endet in einer Fehlgeburt.
Aus der Arbeit in unserer Praxis wissen wir, wie belastend die Prozesse für das Paar, aber insbesondere für die Frau sind. Der Aufwand, sowohl in finanzieller als auch in emotionaler Hinsicht, ist enorm. Selbst wenn eine Schwangerschaft eintritt, steht dem Paar noch die emotionale Achterbahnfahrt einer drohenden Frühgeburt bevor, bis es sein Baby in den Händen halten darf.
Durchschnittliche Erfolgsraten
Wie sehen die Zahlen genau nach der jeweiligen Methode aus? Im Folgenden haben wir die durchschnittlichen Erfolgsraten pro Behandlungszyklus zusammengetragen:
Für die einzelnen Verfahren werden pro Behandlungszyklus im Allgemeinen folgende durchschnittliche Geburtenraten ¹ angegeben.
- IVF: 15 bis 20 Prozent
- ICSI: 15 bis 20 Prozent
- ICSI nach TESE/MESA: 10 bis 15 Prozent
- Kryotransfer befruchteter Eizellen im Vorkernstadium: 8 bis 12 Prozent
Schafft es das Paar in finanzieller und emotionaler Hinsicht, drei Zyklen durchzustehen, sind die Chancen auf ein Baby wie folgt²:
Wie viele Paare bekommen nach drei IVF-Zyklen tatsächlich ein Kind, wenn die Geburtenrate bei 19 Prozent* pro Versuch liegt?
1. Behandlungszyklus
19 Paare können sich über eine Geburt freuen von insgesamt 100 Paaren

2. Behandlungszyklus
15 Paare können sich über eine Geburt freuen von den verbliebenen 81 Paaren

3. Behandlungszyklus
13 Paare können sich über eine Geburt freuen von den verbliebenen 66 Paaren

Wie oben erwähnt spielt das Alter der Frauen eine große Rolle.
Je älter die Frau zu Beginn der Kinderwunschbehandlung ist, desto schlechter sind die Chancen auf ein Kind. Gesellschaftlich betrachtet wird diese Tatsache leider oft nicht beachtet. Durch den späten Berufseinstieg und die längeren Ausbildungszeiten der meisten Frauen, suchen viele Paare erst mit Ende 30 oder Anfang 40 ein Kinderwunschzentrum auf.
Aber wie wirkt sich das Alter auf den Erfolg der IVF aus?
Folgende Zahlen sind dem aktuellen IVF-Register entnommen3:
- Die Schwangerschaftsraten für eine 35-Jährige Frau liegen bei 36 Prozent pro Embryotransfer.
- Eine 40-jährige Patientin hat mit einer Schwangerschaftsrate von 25 Prozent pro Embryotransfer zu rechnen.
Wobei die Schwangerschaftsrate noch nichts über die Wahrscheinlichkeit aussagt, ein gesundes Baby zu bekommen. Die tatsächliche Geburtenrate, die deutlich mit zunehmendem Alter abnimmt, sieht wie folgt aus:
- Eine 35-jährigen Patientin hat eine Geburtenrate von 27 Prozent,
- eine 40-jährigen Patientin hat eine Geburtenrate von 15 Prozent
- und bei einer 44-jährigen Patientin liegt die Geburtenrate lediglich bei 3,2 Prozent pro Embryotransfer!
Zusammenfassung
- Im Jahre 2016 wurden in 134 Zentren Kinderwunschpaare behandelt. 128 Zentren konnten ihre Daten in diese Auswertung einspeisen.
- Weltweit sind bisher mehr als fünf Millionen Kinder nach den Maßnahmen der IVF (In-vitro-Fertilisation) und der ICSI (Intracytoplasmatische Spermieninjektion) geboren.
- Für das Jahr 2016 sind mehr als 100.000 Zyklen zur Eizellgewinnung bzw. zum Embryotransfer erfasst worden.
- Mehr als ein Viertel dieser Zyklen findet mittlerweile nach Einfrieren im Auftauzyklus statt.
- Die Fehlgeburtenrate lag – wie in den Vorjahren – bei 20 Prozent.
- Die altersabhängige Reduktion zeigt sich insbesondere auch bei den Geburtenraten, die bei einer 35-jährigen Patientin bei 27 Prozent liegen, bei einer 40-jährigen Patientin bei 15 Prozent und bei einer 44-jährigen Patientin lediglich bei 3,2 Prozent pro Embryotransfer.
- Im gleichen Maß, wie die Eizellqualität abnimmt, steigt die Fehlgeburtenrate altersabhängig an. Insbesondere ab dem 40. Geburtstag enden über 32 Prozent der Schwangerschaften in einer Fehlgeburt, ab dem 44. Geburtstag sogar mehr als die Hälfte.
Alle Daten und Fakten stammen aus dem Jahrbuch des deutschen IVF Registers und der Seite der BZgA.
Wer sich ganz genau über Zahlen und Fakten informieren möchte, kann dies im Jahrbuch des deutschen IVF-Registers (DIR) tun. Dort finden sich neben Grafiken und Überblick auch Detail-Auswertungen aller in Deutschland stattgefundenen Behandlungen.
Jedes Paar sollte sich vor dem Gang in die Kinderwunschklinik gründlich über seine persönliche Erfolgsrate in Abhängigkeit der zu Grunde liegenden Ursachen informieren.
Auch die enorme psychische Belastung sollt nicht außer Acht gelassen werden.
Zuguterletzt lohnt es, sich Gedanken über den moralischen Standpunkt einer Kinderwunschbehandlung zu machen. Werden mehrere Eizellen nach Stimulation entnommen und in Vitro (d.h. in der Petrischale) befruchtet, werden nur die besten Embryonen zurück in die Gebärmutter der Frau gebracht. Wo verbleibt der Rest der Embryonen?
Laut deutschem IVF Register kommt es zum Beispiel in 129 Fällen (und bei 179 Embryonen) von 48.532 durchgeführten Behandlungen zu sogenannten induzierten Aborten oder fetalen Reduktionen. Medizinische Begriffe, die nichts anderes als Abtreibungen umschreiben. Eine fetale Reduktion bezeichnet das Töten eines Föten im Mutterleib, also eines Kindes. Diese Möglichkeit wird desöfteren bei entstandenen Mehrlingsschwangerschaften angeboten, um dem Paar nicht eine Mehrlingsschwangerschaft zu zumuten. Das Paradox, erst alles erdenkliche für ein Wunschkind auf sich zu nehmen und dann im Falle einer Mehrlingsschwangerschaft die Anzahl der Kinder „zu reduzieren“, bleibt bestehen und ist für mich mehr als fraglich.
Da wir allen Frauen und Paaren eine Alternative zur künstlichen Befruchtung anbieten möchten, arbeiten wir mit speziell ausgebildeten Ärzten zusammen. Diese sind in der sogenannten NaPro-Technology ausgebildet, die eine Erfolgsrate von 25-30 Prozent aufweist – also gut mit der künstlichen Befruchtung mit halten kann. Die genaue Erfolgszahl ist abhängig von der medizinischen Ausgangssituation und dem Alter der Frau.
Die Vorteile der Behandlung mit NaProTechnology liegen auf der Hand:
- Wesentlich günstiger!
- Persönliche Eins-zu- Eins-Betreuung
- Geringere Belastung durch die Therapie
- Genaues Abstimmen der Therapie auf den persönlichen Zyklus, dadurch Verminderung evtl. Nebenwirkungen.
- Ursachenforschung bei Kinderlosigkeit.
- Das Paar ist immer informiert und kann selbst Entscheidungen treffen
- Jedes Paar wird neben der Ärztin durch qualifizierte Berater begleitet und hat zu jeder Zeit einen persönlichen Ansprechpartner bei Krisen oder Fragen.
Autor: LIFEchoice
Quellen:
[1] https://www.familienplanung.de/kinderwunsch/behandlung/chancen-und-risiken/chancen-behandlung/#&panel1-1
[2] https://www.familienplanung.de/kinderwunsch/behandlung/chancen-und-risiken/chancen-behandlung/#c1366
[3] http://www.deutsches-ivf-register.de/jahrbuch.php
* Vom IVF-Register 2010 für den Zeitraum von 1998 – 2007 für ein mittelgroßes deutsches Kinderwunschzentrum erhobene durchschnittliche Geburtenrate pro Behandlungszyklus.
Seite der BZgA